Kinder und Jugendliche

In freundlicher Atmosphäre und modernster Ausstattung, therapieren wir Vorschulkinder, Schulkinder und Jugendliche mit folgenden Beeinträchtigungen bzw. Störungen:

Als Late Talker («späte Sprecher») bezeichnet man Kinder zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr mit einer deutlich verlangsamten Sprachentwicklung.



Symptome Late Talker

Late Talker verfügen über einen unterdurchschnittlichen Wortschatzumfang:

  • Weniger als 50 aktiv gebrauchte Wörter im Alter von 24 Monaten
  • Weniger als 100 Worte im Alter von 36 Monaten
  • Keine Zweiwortäußerungen / Wortkombinationen

Die Gesamtmenge der Wörter, die das Kind versteht (passiver Wortschatz), und der Wörter, die es selbst beim Sprechen verwendet (aktiver Wortschatz) ist, abhängig vom Alter, zu gering.
Ein geringer Wortschatz hat einen negative Auswirkungen auf das Sprachverständnis des Kindes.

Bei der Störung des Sprachverständnisses ist die Fähigkeit, die Bedeutung einer Äußerung nur aufgrund der Wortbedeutungen und der grammatikalischen Regeln zu verstehen, ohne dass man die Situation dabei mit einbezieht, beeinträchtigt.

Störungen der Aussprache sind Schwierigkeiten Laute der Zielsprache altersentsprechend, korrekt zu bilden und/oder korrekt zu verwenden. Es können einzelne oder mehrere Laute oder auch ganze Lautklassen betroffen sein.Die bekannteste Form ist das "Lispeln" bzw. der "Sigmatismus".

Störungen der Grammatik können Wörter und Sätze betreffen. Es können Endungen an Wörtern fehlen oder die nicht korrekt sind. Weitere Kennzeichen sind das Fehlen von Verben, Adjektiven, Präpositionen und/oder eine falsche Position im Satz.

Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS), auch auditive Verarbeitungsstörungen (AVS) genannt, sind Störungen der Weiterverarbeitung gehörter Informationen. Dabei liegt weder eine Störung des Hörorgans selbst, noch eine Intelligenzminderung vor. Die Störungen betreffen den Hörnerven. Der Hörnerv leitet die Informationen an das Großhirn weiter, die dann dort weiter verarbeitet werden. Der Prozess der Weiterverarbeitung wird in auditive Teilfunktionen unterteilt, die in unterschiedlicher Art und Ausprägung betroffen sein können.

International wird eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) als "Entwicklungsstörung des Lesens und Schreibens" definiert. In Deutschland werden die Begrifflichkeiten LRS und Legasthenie (auch Entwicklungsdyslexie/dysgraphie) synonym verwendet. Die LRS ist eine Teilleistungsstörung, d.h. das Kind hat bei einer durchschnittlichen oder überdurchschnittlichen allgemeinen Begabung ausschließlich in den Bereichen Lesen und/ oder Schreiben große Schwierigkeiten.



Beispiele

Zu den Auffälligkeiten im Schulalter gehören u. a.

  • Probleme beim Schreiben (z. B. Buchstabenauslassungen oder Vertauschungen, Probleme beim Abschreiben oder ein unharmonisches Schriftbild),
  • erschwertes Lesenlernen (z. B. fehlendes Leseverständnis),
  • eingeschränkte phonologische Bewusstheit (z. B. Reimen oder Lauterkennung) oder Wahrnehmungsprobleme (z. B. auditive Merkschwäche oder visuelle Differenzierungsschwäche).

Der Mund hat viele Aufgaben. Für einen Säugling ist er das zentrale Wahrnehmungsorgan. Nimmt der Säugling Gegenstände in den Mund, so entdeckt er ihre Form und Beschaffenheit. Die detaillierten Sinneseindrücke, die der Mundraum ihm liefert, werden im Gehirn geordnet und gespeichert.


Weitere Funktionen sind die Nahrungsaufnahme. Beim Aufnehmen, Betasten, Schmecken, Zerkleinern und Schlucken von Speisen hat die Zunge als zentrales Mundorgan eine entscheidende Bedeutung. Mit ihrer großen Beweglichkeit nimmt sie Kontakt zu Lippen, Wangen, Kiefer und Zähnen auf. Als Weichgewebe (Muskel) hat sie damit auch formenden Einfluss auf Hartgewebe wie Kiefer, Gaumen und Zähne.


Besondere Bedeutung kommt dem Schlucken zu. Normale Schluckbewegungen formen im Kindesalter den Oberkiefer aus. So werden wichtige Voraussetzungen für eine gute Aussprache geschaffen.
Der Mensch schluckt bis zu 2000x am Tag, im Durchschnitt 2x pro Minute. Der Schluckvorgang verläuft ohne dass wir darüber nachdenken. Zunächst wird die Nahrung abgebissen und mit den Zähnen zerkleinert. Die Speise wird dann mit Speichel vermischt und zu einem Speisebrei geformt, der auf der Zungenmitte platziert wird. Danach drückt die Zungenspitze hinter die vorderen Schneidezähne, berührt dabei aber keinen Zahn. Mit einer wellenförmigen Zungenbewegung wird dann die Speise am Gaumen entlang in den Rachen befördert. Dort wird ein Schluckreflex ausgelöst. Er läuft automatisch ab und ist nicht beeinflussbar. Beim gesamten Kau- und Schluckvorgang sind die Lippen geschlossen. Kurz vor dem eigentlichen Schlucken schließen sich die Zähne, damit keine Speise in die Wangentaschen fällt.


In Ruhe – also wenn nicht gerade geschluckt oder gesprochen wird – liegt die Zunge hinter den oberen Schneidezähnen auf einem Wulst, der Papilla incisiva. Dies ist der so genannte Zungenruhelagepunkt. Die Lippen sind geschlossen. Die Luft wird durch die Nase eingeatmet.
Aufgrund der Still- bzw. Saugbewegung kann die Zunge bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu einem Alter von ca. 3 Jahren zwischen den Zähnen liegen. Diese Art des Schluckens nennt man kindliches Schluckmuster oder auch infantiles Schlucken.

Mit der Zeit entwickelt sich das Sprechen. Die Artikulation ist ebenfalls auf fein aufeinander abgestimmte Bewegungen von Zähnen, Kiefer, Lippen, Zunge, Wangen angewiesen. Zahlreiche Muskeln sind beteiligt, wenn wir beispielsweise [b – p] oder [d – t] aussprechen.

Im Mund besteht normalerweise ein Gleichgewicht zwischen festen Strukturen (Kiefer, Zähne, Gaumen) und den umliegenden Muskelgruppen (Lippen, Wangen, Zunge).
Dieses Gleichgewicht wird durch „Teamarbeit” verschiedener miteinander verbundener Körperbereiche hergestellt. So unterstützt eine aufrechte Körperhaltung eine gerade Kopfhaltung. Diese ist ihrerseits Voraussetzung für optimale Bewegungen im Mund- und Gesichtsbereich. Ebenso ist eine normale Zahn- und Kieferstellung für eine korrekte Aussprache und eine problemlose Nahrungsaufnahme notwendig. Geschlossene Lippen sind Voraussetzung für die gesundheitsförderliche Nasenatmung usw..

Die Symptome sind vergleichbar denen der Sprechapraxie, d.h. die Planung von Sprechbewegungen ist gestört. Schon früh zeigen betroffene Säuglinge/Kinder Probleme bei der Nahrungsaufnahme, d.h. sie verschlucken sich häufig (husten), weil der Ablauf von Saugen-Schlucken-Atmen beeinträchtigt ist. Beim Übergang von breiiger zu fester Nahrung wird viel Speichel produziert. Auch kann zuweilen beobachtet werden, dass die Kinder grobmotorisch ungeschickt sind, d.h. sie neigen zu häufigem Stolpern. Die Sprachentwicklung dieser Kinder ist dadurch gekennzeichnet, dass sie nur wenige Lalllaute produzieren. In den ersten Lautproduktionen fehlen die Konsonanten, sie produzieren eine Art "Vokalsprache" (z. B. "aaoo"). Sie werden auch als "stille Babys" bezeichnet und haben einen verspäteten Sprechbeginn ("Late Talker").

Stottern

Stottern äußert sich in Form von unfreiwilligen Wiederholungen von Lauten und Silben ("Babababall") sowie als Dehnungen ("Fffffisch") oder Blockierungen von Lauten (stummes Verharren vor oder in einem Wort, wobei Zeichen von Anstrengung sichtbar oder hörbar sein können: "---Tisch"). Diese Symptome werden Kernsymptomatik genannt, da sie das eigentliche Stottern darstellen. In Kernsymptomen verlieren stotternde Kinder für einen Moment die Kontrolle über den Sprechablauf, obwohl sie genau wissen, was sie in diesem Moment sagen wollen. Kinder entwickeln unbewusst Strategien, um solche Symptome zu kontrollieren, z.B.



Ankämpfverhalten

D.h. der Versuch, mit erhöhtem Kraftaufwand (z.B. Pressen, lauter werden), "Tricks" bei der Atmung (z.B. übertrieben aus- oder einatmen,
mit zu wenig oder zuviel Luft sprechen) und Mitbewegungen (z.B. starkes Kopfnicken) aus einem Symptom heraus zu kommen.



Strategien

Strategien, um Stottern vorzubeugen, d.h. Vermeiden von Sprechsituationen bzw. gefürchteten Wörtern oder prophylaktische Veränderung der Sprechweise wie Flüstern, Singsang oder "Tricks" bei der Atmung (s. o.).
Wenn Kinder solche Vorbeugungsstrategien verwenden, ist ihnen ihr Stottern bewusst, selbst wenn sie das Wort "Stottern" noch nicht kennen.


Psychische Reaktionen wie Sprechangst, Wut oder Trauer über das Versagen beim Sprechen, Selbstabwertung als Sprecher, Scham und Hilflosigkeit können hinzukommen. Die Lebensqualität kann durch psychische Reaktionen stark beeinträchtigt sein, selbst wenn die Kernsymptomatik nur gering ist.


Die Symptomatik kann auch schon zu Beginn des Stotterns sehr ausgeprägt sein, kann aber auch schleichend zunehmen.
Typisch für den Verlauf ist der Wechsel von symptomarmen Phasen mit Episoden stärkerer Symptomatik.
Ebenso typisch ist, dass das Stottern in unterschiedlichen Situationen und bei unterschiedlichen Personen verschieden ausgeprägt sein kann.



Poltern

Bei Poltern ist die Verständlichkeit des Gesprochenen durch eine phasenweise überhöhte Sprechgeschwindigkeit mit Auslassungen und Verschmelzungen von Lauten, Silben oder Wörtern ("zum Beispiel" wird "Zeispiel") beeinträchtigt. Außerdem treten viele Satzabbrüche, Umformulierungen und Floskeln sowie stotterähnliche Redeunflüssigkeiten auf, so dass trotz des Eindrucks von hoher Sprechgeschwindigkeit oft nur wenig Inhalt vermittelt werden kann.


Bei bewusst verlangsamtem Sprechen reduziert sich die Symptomatik. Das Sprechen kann jedoch nicht langfristig kontrolliert werden. In Verbindung mit Poltern treten häufig Sprachstörungen auf (Suche nach Wörtern, eingeschränkter Wortschatz, Störung der Grammatik). Polternde Menschen können oft das eigene Sprechen schlecht beobachten - die Störung ist ihnen häufig nicht oder nur ansatzweise bewusst. Manchen fällt auch das Zuhören schwer. Poltern wird gesellschaftlich nicht stigmatisiert, der damit verbundene Leidensdruck ist meist gering. Die Behinderung durch die eingeschränkte Verständlichkeit kann jedoch erheblich sein.
Stottern und Poltern können auch zusammen auftreten.

Rhinophonien (Näseln) sind Störungen des Stimmklangs und der Artikulation, die durch eine gestörte Nasenresonanz entstehen. Grundsätzlich wird zwischen offenem und geschlossenem Näseln unterschieden. Das offene Näseln wird daran erkennbar, dass zu viel Luft bei der Bildung von Lauten entweicht, während beim geschlossenen Näseln keine Luft über den Nasenraum entweicht, was insbesondere bei den Nasallauten (/m/, /n/ und /ng/) deutlich wird. Die Verständlichkeit der gesprochenen Sprache kann durch eine Rhinophonie bis zur Undeutlichkeit eingeschränkt sein.

Selektiver Mutismus ( lat.: mutuus = stumm) bedeutet, dass Kinder unter bestimmten Bedingungen nicht sprechen können, in anderen Situationen aber altersgerecht sprechend kommunizieren. Begleitet wird die Störung häufig von sozialer Ängstlichkeit, Regulationsstörungen des Schlafes, der Nahrungs- und Ausscheidungskontrolle.

Autismus ist eine angeborene, tiefgreifende Entwicklungsstörung, die vor dem 3. Lebensjahr beginnt und sich in recht unterschiedlichen Symptomkombinationen und Ausprägungsgraden darstellt. Heute spricht man meist von "Autismus-Spektrum-Störung" (ASS) und unterscheidet immer seltener zwischen den Autismustypen "Frühkindlicher Autismus", "Asperger Syndrom" und "Atypischer Autismus".



Für alle Varianten gibt es übereinstimmende zentrale Merkmale, die sich drei Kernbereichen zuordnen lassen:

  • interaktives soziales Verhalten
  • sprachliche und körpersprachliche Kommunikation
  • Repertoire von Interessen, Aktivitäten und Verhaltensmustern.

Schluckstörungen (Dysphagien) bei Kindern können in jeder Altersstufe auftreten. Sowohl Säuglinge als auch ältere Kinder können unter Schluckstörungen leiden. Bei den Säuglingen sind oft Frühgeborene betroffen, die z.B. nicht kraftvoll saugen können. Bei den älteren Kindern handelt es sich meist um Kinder mit körperlicher oder geistiger Behinderung.

Bei Bedarf können wir auch alle Beratungen und Therapien in türkischer Sprache durchführen.

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